
Erfolg in Corporate Sustainability hängt neben fachlicher Expertise maßgeblich von essenziellen persönlichen Fähigkeiten ab.
Unternehmen sehen sich zunehmend mit steigenden Anforderungen an ihr Nachhaltigkeitsmanagement konfrontiert. Dies liegt nicht zuletzt an der neuen Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die Unternehmen einer bestimmten Größe zur Veröffentlichung umfassender Nachhaltigkeitsberichte verpflichtet. Wer die damit verbundenen Aufgaben bewältigen und die Chancen einer nachhaltigen Transformation erfolgreich nutzen möchte, braucht mehr als reines Fachwissen. Eine aktuelle Befragung des zNT – zentrum Nachhaltige Transformation an der Quadriga Hochschule mit 15 Nachhaltigkeitsverantwortlichen zeigt, dass eine gelungene Umsetzung vor allem auf drei zentralen Kompetenzen beruht.
Erstens zählt der Pioniergeist zu den wichtigsten Eigenschaften, die Nachhaltigkeitsmanager*innen in Unternehmen mitbringen sollten. Da im Bereich Nachhaltigkeit selten Blaupausen vorliegen und kaum fest definierte Strukturen existieren, besteht ihre Aufgabe häufig darin, unbekanntes Terrain zu betreten und neue Konzepte zu entwickeln. Wer als Pionier agiert, braucht Offenheit für Innovationen, Freude an kreativem Gestalten und den Mut, neue Wege zu beschreiten. Gleichzeitig bedeutet dies oft, selbst für passende Ressourcen und Unterstützung zu sorgen, denn nicht in allen Organisationen ist ein ausgereiftes Nachhaltigkeitsbudget vorhanden.
Zweitens zeigt sich, dass erfolgreiche Nachhaltigkeitsmanager*innen die Fähigkeit zum Brückenbauen brauchen. Gerade weil Nachhaltigkeit ein so breites Aufgabenfeld berührt, muss die zuständige Person unterschiedliche Interessen und Abteilungen miteinander verbinden. Sie sollte aktiv mit Führungskräften, Mitarbeitenden und externen Stakeholdern wie Zulieferern oder NGOs in den Dialog treten und dabei unterschiedliche Perspektiven in Einklang bringen. Dafür sind ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten und Überzeugungskraft nötig, damit alle relevanten Akteur*innen nachhaltig in die Agenda eingebunden werden.
Als drittes ergibt sich die Kompetenz, Konflikte aushalten und konstruktiv lösen zu können. Nachhaltigkeitsthemen sind oft vielschichtig und bringen Spannungen zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Interessen mit sich. In solchen Situationen ist es entscheidend, Ruhe zu bewahren und nach Kompromissen zu suchen, die möglichst allen Beteiligten gerecht werden. Wer diese Konfliktfähigkeit beherrscht und unterschiedliche Positionen gezielt ausbalancieren kann, schafft beste Voraussetzungen für langfristige, tragfähige Lösungen und eine nachhaltig ausgerichtete Unternehmenskultur.
Neben diesen drei Kernelementen – Pioniergeist, Brückenbauermentalität und Konfliktfähigkeit – benötigen Nachhaltigkeitsmanager*innen stets eine gewisse Resilienz und Flexibilität, da sich gesetzliche Rahmenbedingungen und gesellschaftliche Erwartungen schnell verändern können. Der Erfolg eines professionellen Nachhaltigkeitsmanagements steht und fällt somit mit dem richtigen Mix aus Fachkompetenz, persönlicher Offenheit und sozialen Fähigkeiten. Nur wenn es gelingt, Innovation, Kommunikation und Kompromissbereitschaft zu vereinen, können Unternehmen die Anforderungen der CSRD erfüllen und langfristig von den Vorteilen eines glaubwürdigen und zukunftsorientierten Nachhaltigkeitsengagements profitieren. Wer diese Herausforderungen annimmt und frühzeitig die Weichen stellt, gewinnt nicht nur an Reputation und Wettbewerbsfähigkeit, sondern trägt auch zu einer nachhaltigen Transformation bei, die ökonomische, ökologische und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt.
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