Nachhaltigkeit braucht Daten

Gabriele Kaminski über die Bedeutung von Datenerfassung und KPIs in Corporate Sustainability

Nachhaltigkeit ist längst zentraler Bestandteil einer zukunftsorientierten Unternehmensstrategie. Entsprechend rückt die Rolle von Nachhaltigkeitsmanager*innen immer stärker in den Fokus. Dabei geht es nicht nur um die konzeptionelle und kommunikative Verankerung von Corporate Sustainability, sondern zunehmend auch um eine hohe Datenkompetenz. Warum ist die Fähigkeit, Daten zu generieren, zu analysieren und aufzubereiten, so essenziell? Die von uns geführten Gespräche mit Nachhaltigkeitsverantwortlichen geben Aufschluss.

 

  1. Daten als Grundlage für glaubwürdige Nachhaltigkeitsberichte

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) fordert eine transparente Dokumentation von Nachhaltigkeitsleistungen. Nachhaltigkeitsberichte kommen dabei nicht ohne konkrete Kennzahlen aus, seien es Emissionswerte, Ressourceneinsparungen oder andere Umwelt- und Sozialindikatoren.

  • Zielorientierung: Valide Daten zeigen, wo das Unternehmen aktuell steht und welche konkreten Fortschritte erzielt werden.
  • Vertrauensaufbau: Messbare Ergebnisse stärken gegenüber internen und externen Stakeholdern die Glaubwürdigkeit nachhaltiger Geschäftspraktiken.

 

  1. Relevante IT-Systeme und Kennzahlensysteme

Um Nachhaltigkeitsdaten professionell zu erfassen und weiterzuverarbeiten, sind IT-Systeme erforderlich, die sich reibungslos in bestehende Unternehmensstrukturen integrieren lassen. Ein passendes Set an Kennzahlen bildet dabei den Kern:

  • Ganzheitliche Erfassung: Nachhaltigkeitsmanager*innen sollten gemeinsam mit IT-Spezialisten definieren, welche KPIs relevant sind (z. B. Energieverbrauch, CO₂-Fußabdruck, Diversität).
  • Effiziente Auswertung: Automatisierte Prozesse und Auswertungen ermöglichen eine fortlaufende Überprüfung der Nachhaltigkeitsziele und eine fundierte Steuerung.

 

  1. Daten als Katalysator für unternehmensinterne Akzeptanz

Senior Executives argumentieren häufig anhand von Kennzahlen. Folgerichtig steigt die Akzeptanz für Nachhaltigkeit intern, wenn Nachhaltigkeitsmanager*innen ihre Themen ebenso datengetrieben präsentieren.

„Ich hätte direkt mehr Datenpunkte definieren und einrichten müssen,“
betont eine von uns befragte Nachhaltigkeitsverantwortliche und verdeutlicht damit, wie bedeutsam solide Daten von Anfang an sind.

  • Nachvollziehbarkeit: Daten erhöhen die Nachvollziehbarkeit von Zielabweichungen und Fortschritten.
  • Strategische Relevanz: In der unternehmerischen Praxis erhalten Themen mehr Aufmerksamkeit, wenn sie mit harten Fakten verknüpft sind.

 

  1. Mehrwert für die inhaltliche Nachhaltigkeitsarbeit

Datenkompetenz führt nicht nur zu aussagekräftigeren Berichten, sondern unterstützt auch die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Unternehmen:

  • Gezieltere Maßnahmenplanung: Auf Basis detaillierter Kennzahlen können Maßnahmen konzipiert werden, die den größten Hebel für Verbesserungen bieten.
  • Erhöhte Wirksamkeit: Wenn klar ist, welche Bereiche die größten Lücken zwischen Soll und Ist aufweisen, lässt sich nachhaltiges Handeln präzise steuern und evaluieren.

 

Fazit: Die Rolle des Datenmanagements wird weiter wachsen

Angesichts der steigenden Anforderungen an das Corporate Sustainability Reporting und der wachsenden Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Gesamtstrategie benötigen Unternehmen Fach- und Führungskräfte, die gleichermaßen inhaltlich versiert und datenaffin sind. Nachhaltigkeitsmanager*innen, die dies frühzeitig erkennen und implementieren, schaffen eine fundierte Basis für langfristig wirksame Veränderungsprozesse.